Kanton Zürich richtet Präventionsstelle für Menschen mit pädosexuellen Neigungen ein
4. Juni 2021
Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich hat einen wichtigen Schritt zur Stärkung des Kindesschutzes unternommen: An der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (PUK) wird eine spezialisierte Präventionsstelle für Menschen mit pädophiler Neigungen eingerichtet. Das Angebot umfasst kostenlose Beratungs- und Therapieleistungen für Betroffene aus dem Kanton Zürich.
Die Initiative geht auf Vorstöße von Ständerat Daniel Jositsch und der heutigen Regierungsrätin Natalie Rickli zurück, die 2016 entsprechende Postulate einreichten. Ein daraufhin erstellter Bundesratsbericht identifizierte erhebliche Lücken im Schweizer Präventionsangebot, die nun geschlossen werden sollen.
Umfassendes Beratungs- und Therapieangebot
Die neue Stelle bietet:
- Diagnostik und Risikoeinschätzung
- Beratung und Psychoedukation
- Individualisierte Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten
- Supervisionsangebote für Fachpersonen
- Niederschwellige Kontaktmöglichkeiten via Telefon-Helpline, E-Mail und Internet
Das Angebot richtet sich primär an Erwachsene und Jugendliche mit pädosexueller Neigung, die bisher nicht straffällig geworden sind, sowie deren Angehörige. Um die Zugangshürden möglichst niedrig zu halten, erfolgt die Beratung und Therapie bewusst getrennt vom Strafvollzug.
Teil eines nationalen Netzwerks
Die Präventionsstelle ist Teil des neu gegründeten Vereins „Kein Täter werden Suisse“, dem auch die Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel, die Forio AG Frauenfeld und die Hôpitaux Universitaire de Genève angehören. Der Verein setzt sich für einheitliche Behandlungs- und Qualitätsstandards in der ganzen Schweiz ein.
Das zunächst auf drei Jahre angelegte Projekt unterstreicht das Engagement des Kantons Zürich für einen verbesserten Kindesschutz durch präventive Maßnahmen.
→ Zur Originalmeldung der Gesundheitsdirektion Kanton Zürich